Am Ziel, und nun? – Tag 14: Santiago de Compostela

Tagebuch schreiben, Tee trinken und die Sonne genießen. Mehr brauche ich gar nicht.

Tagebuch schreiben, Tee trinken und die Sonne genießen. Mehr brauche ich gar nicht.

So, ich bin nun in Santiago de Compostela angekommen. Und nun? Auch wenn ich das große Pilgerziel erreicht habe, die große Befriedigung will sich irgendwie nicht einstellen. Vielleicht, weil ich schon einmal hier war? Vielleicht, weil ich weiß, dass in Santiago noch nicht Schluss ist? Ich weiß es nicht. Was mache ich also hier?

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Ankunft im Paradies – Tag 12: Von Briallos nach Herbon

Kein Zweifel, wir sind auf einem Pilgerweg.

Kein Zweifel, wir sind auf einem Pilgerweg.

Neuer Tag neues Glück. Für heute haben wir uns wieder ein etwas strafferes Laufprogramm verordnet. Es geht  etwa 26 Kilometer von Briallos nach Herbón. Wir wollen im dortigen Kloster übernachten.  Die Erwartungen an diesen Ort wurden alle übertroffen.

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Rendezvous mit der Natur – Tag 7: Ponte de Lima – Rubiães

Die Strecke ist zwar kurz, sie hat es jedoch in sich.

Die Strecke ist zwar kurz, sie hat es jedoch in sich.

Heute geht es nach Rubiães. 17,3 Kilometer. Mein überhebliches Ich prustet abfällig und schmiedet bereits Pläne, direkt bis nach Valença weiterzugehen. Doch Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall. Ich falle zwar nicht, muss aber doch gehörig schnaufen. Aber zum Anfang.

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Wo ist der Flow? Hier ist der Flow! Tag 5: von Rates nach Portela de Tamel

Pilgerpause

Ich hab mich nicht getraut, mich drauf zu setzen. Aber ich musste die nächste viertel Stunde grinsen, so fröhlich hat mich der Anblick gemacht.

Meine innerer Wecker lässt mich pünktlich um 6 Uhr erwachen. Kaum vorstellbar, dass ich normalerweise bis 9 Uhr ein richtiger Griesgram bin. Hier fühl ich mich frisch, erholt und bereit zu neuen Taten – oder zumindest bereit für die 27 Kilometer die heute bis Portela de Tamel anstehen. Katzenwäsche, kurz zusammen gepackt, Rucksack geschultert und raus auf den Weg. Die nächsten sieben Kilometer sind eine Wohltat. Im Gegensatz zu den vergangenen Tagen, geht es jetzt hauptsächlich über Feld- und Flurwege. Ich merke, wie es meinen Füßen deutlich leichter fällt, auf dem weichen Untergrund zu laufen. Weiterlesen

Der Kampf mit dem Kopfsteinpflaster – Tag 4: Von Lavra nach Rates

Auf dem Weg nach Rates

Da war die Welt noch in Ordnung. Kurz hinter Lavra ging es zunächst über Holzbohlen den Weg entlang

Kopfsteinpflaster ist ein A….loch. So viel steht schon jetzt fest. Entschuldigt bitte die Ausdrucksweise, aber das muss jetzt mal gesagt werden. Und portugiesische Landstraßen lösen einen größeren Adrenalinschub aus, als ein Sprung vom Fünf-Meter-Turm – zumindest bei Fußgängern. Aber zum Anfang: Gegen 7.30 Uhr verlasse ich den idyllischen Campingplatz in Lavra zu meinem heutigen Tagesziel Rates. Laut Wanderführer sollen das etwa 26 Kilometer sein. Weiterlesen

Tag 3: Von Porto nach Lavra – das Pilgern beginnt

Es geht zwar am Strand entlang, so richtig idyllisch ist es aber nicht.

Es geht zwar am Strand entlang, so richtig idyllisch ist es aber nicht.

Eigentlich sollte der Wecker um 7 Uhr klingeln. Doch das war gar nicht nötig. Eine halbe Stunde vorher bin ich bereits hellwach und voller Vorfreude auf den Tag. Jetzt wird nur noch fix ein kleines Frühstück im Hostel und dann schultere ich auch schon den Rucksack und bin raus. Auf dem (richtigen) Weg bin ich allerdings noch lange nicht. Weiterlesen

Traumhafte Aussichten und pittoreske Armut – Tag 2 in Porto

Porto

Von der Stadtmauer hat man einen traumhaften Blick auf den Douro.

Vom deutschen Herbst in den portugiesischen Sommer: Porto empfängt mich am ersten Morgen mit angenehmen 20 Grad und lässt mich schon jetzt die vergangenen Arbeitswochen vergessen. Die Nähe des Meeres und des Douros hört man: Möwen kreischen über der Dachterrasse des Hostels.

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Porto – Ankunft mit Hindernissen

Unter stetigem Rattern zieht das Band an mir vorbei. Auf ihm eine leere Kiste. Über mir die Anzeige: Alle Koffer sind ausgeladen. Das kann ja so nicht stimmen. Ich stehe am Flughafen Porto, es ist Sonntag, 23.10 Uhr und ich warte. Erst in einer vollen Ankunftshalle. Dann wird es nach und nach immer leerer um mich herum. Klar, sind ja auch alle Koffer ausgeladen. Bis auf meinen. Nein, falsch. Zwei andere müde Reisende schauen auch verzweifelt in Richtung Transportband. Das ist mittlerweile stehengeblieben. Es könnte nicht frustrierender sein. Wir belagern die Tante an der Information. Gut eine viertel Stunde später setzt sich wie durch Zauberhand das Band wieder in Bewegung. Und, oh Wunder, oh Wunder. Da ist er ja: Mein grasgrüner Wanderrucksack, vollgepackt mit allem was der Pilger braucht. Vor allem aber voll. Aber dazu später mehr.

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Kein Platz für Eitelkeit?!

Bevor es zur Diskussion kommt: Ja, der Jakobsweg ist tatsächlich nicht der richtige Ort, um sein Äußeres in den Vordergrund zu stellen. Trotzdem mag ich meine Eitelkeit nicht komplett über Bord werfen. Und ich glaube, damit bin ich nicht alleine. Und das stellt mich vor zwei große Herausforderungen. Erstens:  Mein Packgewicht ist eingeschränkt. Zweitens: Die meisten Outdoor-Sachen sind einfach unvorteilhaft. Weiterlesen