Es ist heiß. So unfassbar heiß. So heiß, dass ich das Gefühl habe, von Minute zu Minute dümmer zu werden. Als würde sich mein Hirn verflüssigen und mit dem Schweiß über meine Stirn rinnen. So heiß, dass ich mir kaum vorstellen kann, morgen wieder weiter zu laufen. Weiterlesen
Autor: Laura
Am Ziel, und nun? – Tag 14: Santiago de Compostela
So, ich bin nun in Santiago de Compostela angekommen. Und nun? Auch wenn ich das große Pilgerziel erreicht habe, die große Befriedigung will sich irgendwie nicht einstellen. Vielleicht, weil ich schon einmal hier war? Vielleicht, weil ich weiß, dass in Santiago noch nicht Schluss ist? Ich weiß es nicht. Was mache ich also hier?
Endlich am großen Ziel – Tag 13: Von Herbon nach Santiago de Compostela
Der Tag ist da: Heute werde ich in Santiago de Compostela ankommen. Ziel vieler Tausend Pilger aus der ganzen Welt. Ich bin aufgeregt, verunsichert und voller Vorfreude. Alles auf einmal. Heute kann es mir nicht schnell genug gehen. Ich laufe nicht, ich fliege.
Ankunft im Paradies – Tag 12: Von Briallos nach Herbon
Neuer Tag neues Glück. Für heute haben wir uns wieder ein etwas strafferes Laufprogramm verordnet. Es geht etwa 26 Kilometer von Briallos nach Herbón. Wir wollen im dortigen Kloster übernachten. Die Erwartungen an diesen Ort wurden alle übertroffen.
Allein im Nirgendwo – Tag 11: Von Pontevedra nach Briallos
Schmerzen, Sonnenschein und schöne Landschaften. Heute geht es nach Briallos. „Aber das sind doch nur 16 Kilometer.“ – Richtig, du Nase, ich kann mich ja auch kaum rühren! Gemeinsam mit Sally und ihrem lädierten Knie bilden wir die Humpel-Gruppe, die gemächlich von der Herberge in Pontevedra aufbricht. Ächzen, stöhnen und jammern inbegriffen. Ich kann mir schon vorstellen, wie das erst einmal wird, wenn ich alt bin und wirklich Schmerzen habe…
Es sind die kleinen Dinge im Leben…Tag 10: Von Redondela nach Pontevedra
Nass fasst den heutigen Tag am besten zusammen. Nass ist die Wäsche, die ich gestern Nachmittag zum Trocknen aufgehängt habe und die jetzt im Rucksack vor sich hinmüffelt. Nass ist es, als wir in Redondela losgehen und nass ist es auch, als wir in Pontevedra ankommen. Aber es ist auch wieder ein Tag, an dem ich die kleinen, im Alltag so selbstverständlichen Dinge, zu schätzen lerne. Eine funktionierende Waschmaschine, zum Beispiel. Und fast noch wichtiger: den Trockner. Weiterlesen
Laufen, bis der Körper streikt – Tag 9: Von Tui nach Redondela
Fast 30 und immer noch keinen Deut schlauer. So oder so ähnlich könnte die Quintessenz des heutigen Tages aussehen. Total dämlich wäre eine weitere Möglichkeit. Heute bin ich gut 35 Kilometer in sieben Stunden gelaufen. Inklusive Pausen. Und jetzt? Jetzt kann ich mich nicht mehr bewegen. Na toll! Aber zum Anfang. Eigentlich fing es nämlich damit an, dass ich nicht alleine laufen wollte. Weiterlesen
Der Tag an dem ich zurückkläffte – Tag 8: Grenzerfahrung von Rubiaes nach Tui
Heute verlasse ich Portugal und passiere die spanische Grenze. Ich bin tatsächlich aufgeregt. Wenn ich aufgeregt bin, kann ich nicht lange schlafen. Und so kommt es, dass ich bereits um 6 Uhr morgens fertig zum Abmarsch bin. Ich versuche, so leise wie möglich zu sein, schließlich schlafen die meisten noch. Mond und Sterne sind noch am Himmel zu sehen, die Luft ist kalt. Ich ziehe meinen Fleece über und schalte meine Stirnlampe an. Die nächsten Kilometer sind unbeleuchtet. Ein wenig unheimlich finde ich es schon, hier so alleine durch die Dunkelheit zu tapsen.
Rendezvous mit der Natur – Tag 7: Ponte de Lima – Rubiães
Heute geht es nach Rubiães. 17,3 Kilometer. Mein überhebliches Ich prustet abfällig und schmiedet bereits Pläne, direkt bis nach Valença weiterzugehen. Doch Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall. Ich falle zwar nicht, muss aber doch gehörig schnaufen. Aber zum Anfang.
Vom Flow in den Fluss – Tag 6: Portela de Tamel – Ponte de Lima
Ich mag den frühen Morgen. Wenn alle noch schlafen, die Natur noch nicht aufgewacht ist und ich mich wie ein stiller Gast auf dieser Erde fühle. Nun ist die Realität selten so pathos-lastig wie eben beschriebenes Gefühl, kurz nach dem Aufwachen. Das fahle Licht, das durch die Herbergsfenster in Portela de Tamel hereinscheint ist nicht etwa das der gerade aufgehenden Sonne. Vielmehr stammt es von der Kirchturmbeleuchtung. Das Örtchen ist mit seinen fünf Häusern zwar kaum als solches zu erkennen – auf dem Kirchturm thront allerdings ein die gesamte Umgebung beleuchtendes Kreuz. In Neon-Grün. Nun, dieser Lichtschein harmoniert hervorragend mit der Digitalanzeige meines Telefons. Es ist 5.30 Uhr, ich stehe auf. Ein wenig trödele ich noch herum, bevor ich eine Stunde später die Herberge verlasse. Nur ein Australier ist noch früher unterwegs. Weiterlesen